Kunstraum Kreuzberg

Those who take care of us

Silvina Der Meguerditchians Poetik des Raumes

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Eröffnung: 31.01.25 | 17 Uhr
Laufzeit: 01.02. – 06.04.25

Die Künstlerin Silvina Der Meguerditchian widmet sich in ihrer bislang umfassendsten Ausstellung den Themen Erinnerung, Identität, Migration und Sprache und beleuchtet dabei Musik als Ausdruck kultureller Verflechtungen in der Diaspora.

Wie gestalten sich neue Formen des Zusammenlebens in einer (post-) migrantischen Gesellschaft? Welche Möglichkeiten eröffnet die Verknüpfung verschiedener Zugehörigkeiten für eine zukunftsgerichtete Erinne- rungsarbeit?

In Those who take care of us präsentiert Silvina Der Meguerditchian bestehende sowie eigens für die Ausstellung entwickelte Neuproduktionen: Alltags- objekte, traditionelle Textilien und persönliche Arte- fakte verwebt sie zu narrativen Landschaften, die von Vertreibung, kulturellem Erbe und Widerstand erzählen. In einem vielschichtigen Klangteppich aus Armenisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Melodien des Musikinstruments Qanun lässt sie Migrationserfahrungen und transgenerationale Erinnerungen lebendig werden. Erzählungen, Interviews, Fotografien und Archivmaterialien arrangiert sie zu (Video-)Collagen und schafft damit einen poetischen Dialog, der zwischen Erinnerung und Vergessen, Präsenz und Abwesenheit oszilliert.

In den drei Kapiteln der Ausstellung – Erinnerung, Care, Resonanzen – öffnet Silvina Der Meguerditchian durch raumgreifende Installationen und immersive Umgebungen einen Raum für kollektive und performative Erfahrungen, Reflexion und Austausch. Those who take care of us versteht sich als soziale und künstlerische Praxis, die ein universelles Netzwerk der Fürsorge und Verbundenheit nicht nur sichtbar macht, sondern auch aktiv gestaltet. Dieses Netz spannt sich über Generationen, Kulturen und Lebensformen und lässt eine globale Verantwortung erahnen – eine Verbindung, die weit über das Sichtbare hinausreicht.

Silvina Der Meguerditchian, deren armenische Familie nach Argentinien emigrierte, lebt seit 1988 in Berlin. In ihrer multidisziplinären Praxis setzt sie sich mit Migration, kollektiver Erinnerung und der aktiven Gestaltung von „Zwischenräumen“ auseinander, die neue Perspektiven und Verbindungen ermöglichen. 2014/15 war sie Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya und Teil des Pavillons Armenity auf der 56. Biennale von Venedig, der mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.

Kuratiert von Barbara Höffer und Lusin Reinsch 


[English]

Opening: 31.01.25 | 5 pm
Duration: 01.02. – 06.04.25

The artist Silvina Der Meguerditchian addresses the themes of memory, identity, migration, and language in her most comprehensive exhibition to date, highlighting music as an expression of cultural interconnections in the diaspora.

How do new forms of coexistence emerge in a (post-) migrant society? How can linking different forms of belonging open up possibilities for a future-oriented politics of remembering?

In Those who take care of us, Silvina Der Meguerditchian presents existing works alongside new productions created specifically for the exhibition: She weaves every- day objects, traditional textiles and personal artifacts into narrative landscapes that tell of displacement, cultural heritage, and resistance. In a multi-layered soundscape of Armenian, Spanish, French, German, and melodies from the musical instrument Qanun, she brings to life migra- tion experiences and transgenerational memories. She arranges narratives, interviews, photographs, and archive material into (video) collages, creating a poetic dialogue that oscillates between remembering and forgetting, presence and absence.

In the exhibition’s three chapters – Memory, Care, Resonances – Silvina Der Meguerditchian uses large- scale installations and immersive environments to open up a space for collective and performative experience, reflection, and exchange. Those who take care of us is a social and artistic practice that not only makes visible but also actively shapes a universal network of care and connection. This network spans generations, cultures, and lifestyles, suggesting a global responsibility – a connection that extends far beyond the visible.

Curated by Barbara Höffer and Lusin Reinsch