Kunstraum Kreuzberg
Louder, Taller, Uglier, Weirder – Learning from Weeds / Von Unkraut lernen
18.10.2025 – 11.1.2026
Eröffnung/Opening:
17.Oktober 2025, ab 17:00,
Begrüßung/Welcome: 19:00
Künstler*innen/Artist
Cosima zu Knyphausen,
Dana Lorenz,
Daniela Medina Poch,
Danila Lipatov & Karen Zimmermann,
Diana Policarpo,
Eve Tagny,
Harry Hachmeister,
Ian Waelder,
Jesse Darling,
Maya Saravia,
Nicolas Pelzer,
Nona Inescu,
Paloma Contreras Lomas,
Pablo Fernandez Zapata,
Rosanna Graf,
Rubén Grilo,
Sybille Neumeyer,
virgil b/g taylor
kuratiert von / curated by:
Anaïs Senli,
Lorena Juan,
Sonia Fernández Pan,
Sylvia Sadzinski
DE
Louder, Taller, Uglier, Weirder – Learning from Weeds / Von Unkraut lernen ist ein kuratorisches Projekt, das sich intuitiv und unmittelbar von Unkraut inspirieren lässt. Es umfasst Veranstaltungen, die wir „Sprouts“ (Sprossen) nennen, sowie Ausstellungen, die in unterschiedlichen, manchmal unregelmäßigen Rhythmen stattfinden.
Das Projekt erstreckt sich über fast ein Jahr und beginnt bei Xanadu in Neukölln, bevor im Herbst 2025 die erste Ausstellung im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien eröffnet wird. Von diesem Ausgangspunkt aus werden viele weitere Sprossen in der ganzen Stadt treiben, begleitet von drei weiteren Ausstellungen in der Galerie im Turm in Friedrichshain, im Bärenzwinger in Mitte und in der Galerie im Körnerpark in Neukölln.
Wir starten in eine Richtung, der wir folgen möchten, und sind neugierig darauf, was als Nächstes wächst: wie und wo das Unkraut, das diesem Projekt sein Leben einhaucht, Wurzeln schlagen wird. Manchmal bleibt es der Pflanzenwelt verbunden, manchmal geht es darüber hinaus – und verwandelt sich in den gemeinsamen Geist von Wirklichkeiten, die sich nicht zähmen lassen.
EN
Inspired in an intuitive and visceral way by weeds, Louder, Taller, Uglier, Weirder – Learning from Weeds / Von Unkraut lernen is a curatorial project composed of events that we call sprouts and exhibitions that unfold with different, perhaps irregular, rhythms.
Spanning nearly a year, the project begins at Xanadu in Neukölln, before opening its first exhibition at Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in autumn 2025. From this initial moment, many more sprouts will appear across the city, along with three more exhibitions at Galerie im Turm in Friedrichshain, Bärenzwinger in Mitte and Galerie im Körnerpark in Neukölln.
We start with a direction to follow and the curiosity to discover what grows next: how and where will the weeds that give life to this project take root? Sometimes they remain close to the plant world, at other times they extend far beyond it—turning weeds into a shared spirit that resists taming.
FÜHRUNGEN DURCH DIE AUSSTELLUNG MIT DEN KURATORINNEN / CURATORIAL TOURS
→ 31.Oktober 2025, 18:00 (in deutscher Sprache / in German)
→ 11.Januar 2026, 18:00 (in englischer Sprache / in English)
SPROUTS
- Vor der Ausstellung / pre-exhibition
→ Of Roses [how to embody the layers of time] (2021)
von / by Eve Tagny
Film Screening und Artist Talk (auf Englisch) / Film Screening and Artist Talk (in English)
in Zusammenarbeit mit Xanadu / in collaboration with Xanadu
Ort/Place: Xanadu, Altenbraker Straße 18, 12053 Berlin
Zeit/Time: 15.10.2025 / Einlass 19:00 Uhr, Screening 19:30 Uhr
DE
In Of Roses [how to embody the layers of time] (CAN 2021, 65 Min.) zeichnet Tagny die Kolonialgeschichte des Rosenanbaus nach und zeigt, wie dieses Symbol der Schönheit durch imperialen Handel, botanische Verdrängung und extraktive Gartenbaupraktiken geprägt wurde. Der Film untersucht, wie Rosen die Verflechtungen von Macht, Begehren und Zugehörigkeit in der Geschichte des Anbaus und der Kontrolle verkörpern.
EN
In Of Roses [how to embody the layers of time] (CAN 2021, 65 Min.), Tagny traces the colonial history of rose cultivation, showing how this emblem of beauty was shaped by imperial trade, botanical displacement, and extractive gardening practices. The film probes how roses embody entanglements of power, desire, and belonging across histories of cultivation and control.
- Während der Ausstellung / during the exhibition:
→ Wildpinkler*innen
Kollektive Aktion im Freien von Daniela Medina-Poch, FLINTA-Gewässern und Unkraut (auf Englisch) /
Collective outdoor action by Daniela Medina-Poch, FLINTA waters and weeds (in English)
Ort/Place: Eingang Kunstraum Kreuzberg/Bethanien / Entrance to Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Zeit/Time: 8.11.2025 / 16:27 Uhr
DE
Das Urinieren im öffentlichen Raum und das Leben von Unkraut sind enger miteinander verbunden, als man vielleicht denken würde. Um dies näher zu untersuchen, laden wir ein, sich zu entspannen, loszulassen und es sich zwischen Büschen und Unkraut gemütlich zu machen. Gemeinsam wollen wir die folgenden Fragen beantworten sowie neue formulieren: Wie können die wilden Eigenschaften von Unkraut unseren Körper inspirieren? Wie klingt unser Urin? Könnten wir einen kollektiven Wasserstrahl bilden? shuuuuusuuuuishui
EN
Peeing in public space and the life of weeds are closer than you might think. To find out, we invite you to relax, release, and make yourself at home alongside bushes and weeds. Together, we may answer the following questions and formulate new ones: How can the feral qualities of weeds inspire our bodies? What is the sonic composition of our pee? Can we form a collective stream of water? shuuuuusuuuuishui
→ Foraging futures
Workshop von / by Sybille Neumeyer (auf Deutsch und English / in German and English)
Ort/Place: Kunstraum/Kreuzberg Bethanien
Zeit/Time: 7.12.2025 / tba.
DE
Dieser Workshop widmet sich der Frage, wie bio-kulturelle Identitäten durch Pflanzen, Züchter*innen und lokales Wissen geprägt werden und wie unsere Beziehung zu Pflanzen Geschichten von Verwurzelung und Entwurzelung widerspiegelt. Ausgehend von Praktiken des Gemeinguts und der kollektiven Kartierung werden die Teilnehmenden Pflanzengemeinschaften als lebende Klimamodelle untersuchen und darüber nachdenken, was es bedeutet, lokales Wissen über Zeit und Raum hinweg zu fermentieren, zu bewahren und zu teilen.
EN
This workshop invites us to gather around questions of how biocultural identities are nourished by plants, growers, and local knowledge, as well as how our relationship to plants echoes stories of rooting and uprootedness. Drawing from practices of commoning and collective mapping, participants will explore plant communities as living climate models, reflecting on what it means to ferment, preserve, and share local knowledge across time and space.
- Zwischen den Ausstellungen / in-between exhibitions:
The Slater Listening Society #
Listening Session mit / by Rubén Grilo (auf Englisch / in English)
Ort/Place: tba.
Zeit/Time: tba.
DE
Eine Playlist wie ein Spaziergang entlang eines Grabens. Eine Reise durch Aufnahmen unterschiedlichster Art. Ein Vorwand, um zu bemerken, was am Straßenrand wächst. In einer geraden Linie umherwandern. Scheiß auf KI.
EN
A playlist as a walk along the ditch. A journey through recordings of many natures. An excuse to notice what grows on the shoulder of the highway. Wandering in a straight line. Fuck AI.
→ Tea For Thousands (A Manifesto For Weeds)
Performative Lesung mit Lucila Pacheco Dehne (auf Deutsch) /
Performative reading by Lucila Pacheco Dehne (in German)
in Zusammenarbeit mit alpha nova & galerie futura /
in collaboration with alpha nova & galerie futura
Ort/ Place: alpha nova & galerie futura, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin
Zeit/ Time: 29.01.2026 / 19:00 Uhr
DE
Tea For Thousands (A Manifesto For Weeds) ist eine performative Lesung, in der sich die Geschichten unterschiedlicher (Un-)Kräuter treffen. Eine Erzählung, geschrieben als Manifest, erinnert an die Pflanzen, die historisch verboten wurden, weil sie zur Verhütung und Abtreibung benutzt wurden, denkt an die Pflanzen, die vom Menschen ungewollt als Unkraut bezeichnet werden, obwohl die heilende Kräfte besitzen und wirft einen Ausblick in die Zukunft, inwiefern diese Pflanzen ein neues System schaffen könnten, in dem ihre und die Körper anderer Lebewesen autonome Entscheidungen über sich selbst und Rechte treffen könnten.
EN
Tea For Thousands (A Manifesto For Weeds) is a performative reading in which the stories of different weeds come together. A narrative written as a manifesto recalls the plants that were historically banned because they were used for contraception and abortion, reflecting on the plants that humans discarded as weeds, despite their healing powers. As we look ahead to the future, we consider the extent to which these plants could create new systems in which they, and other living beings, could autonomously make decisions for themselves and their own rights.