Kunstraum Kreuzberg
1998 Programm:
Ausstellung: p.t.t.red. – Projekt Alpha
31. Oktober bis 13. Dezember 1998
Künstler: Stefan Michel, HS Winkler
Eine Ausstellung des Kunstamt Kreuzberg/Bethanien entwickelt von p.t.t. red in Zusammenarbeit mit Stéphane Bauer.
Ausstellung: Obwohl mittlerweile in den Gehegen der deutschen „Wildnis“ gezähmt, lässt uns das Rotkäppchen Syndrom beim Anblick von Wölfen einen Restschauer erleben. Phantasien und Meldungen über Wölfe in freier Wildbahn „im Osten“ oder diesseits der „Deutschen Grenzen“ beflügeln diese Ängste.
Das Projekt Alpha Wolf nimmt diese immer wieder genährte mythische Stellung von Wölfen zum Anlass und versucht, sich dem komplexen Wesen dieser Tiere zu nähern. Das Künstlerduo p.t.t.red besuchte bundesweit über 15 zoologische Gärten und Wildgehege, in denen Wölfe gehalten werde. Es entstanden 15 Video- und Fotoporträts von Alpha Wölfen.
Zur Ausstellung wird am Kottbusser Tor ein Käfig aufgestellt: ein irritierter Bezug zwischen Innen- und Außenraum.
Veranstaltungen: Ergänzend fand im Kino Eiszeit eine Filmreihe statt sowie ein Videoabend in der Ausstellung mit Filmen von Erik Zimen und Heinz Sielmann.
Sommerfest in Bethanien
30. August 1998
Mit: Prokopätz, Dimokrat Taha, Lord Alvis, Ich schwitze nie, Islamic Force, Hasret, Jim Avignon, Pop Tarts, Der Jochen, Radio Berlin, DAG, Artwinds, Traveler, Ömer Erzeren, Beral Madra, Fritz von Klinggräff, u.v.a.
Istanbul in Berlin
29. August bis 18. Oktober 1998
KünstlerInnen: Michael Bause, Knut Bayer, Thomas Büsch, Lilli Engel, Hanna Frenzel, Bettina Hoffmann, Katharina Hohmann, Rinaldo Hopf, Thomas Hornemann, Werner Klotz, Simone Kornfeld, Suzanna Lauterbach, Suzannah B. Mahlmeister, Christa Mayer, Elke Nord, Lothar M. Peter, Oliver Oefelein, Nelly Rau-Häring, Jörg Reckhenrich, Wolfgang Stiller, Gisela Weimann, Birgit M. Wolf, Gerd Wulff, Georg Zey und mit Dokumenten: Manfred Blank, Dr. Deniz Göktürk, Dr. Dietrich Gronau, Marlies Krause, Karl-A. S. Meyer, Sema Moritz, Peter Pannke, Sibylle Pomorin, Dr. Volker Reinhard, Sabine Vogel
Kuratorin: Krita Tebbe in Zusammenarbeit mit Beral Madra und Stéphane Bauer.
Veranstaltet vom Kunstamt Kreuzberg/Bethanien und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Ausstellung: Die Berliner Istanbul-Stipendiaten 1988-98
Es geht um die Wirkung Istanbuls als ein Megapol zwischen Asien und Europa auf die Berliner Künstlerinnen und Künstler, um die Auseinandersetzung mit seinen historischen und geistigen Traditionen, mit seiner Internationalität, aber auch seinem lokalen und intimen Charakter. Die KünstlerInnen wurden durch den Arbeitsaufenthalt zu Besuchern und zu Beteiligten. Die Ausstellung zeigt Arbeiten, in denen dieser Trasformationsprozess deutlich wird. Zehn Jahre nach Beginn des Berlin-Istanbul-Stipendienprogramms werden seine Ergebnisse und Einflüsse auf die teilnehmenden KünstlerInnen damit erstmals in Berlin präsentiert. Neben Bildender Kunst und multimedialen Projekten werden auch die anderen künstlerischen Sparten in der Ausstellung dokumentiert und in begleitenden Lesungen, Konzerten und Künstlergesprächen vorgestellt.
Veranstaltungen: Während der Ausstellung fanden zwei Lesungen sowie ein Filmabend an dem „Karagöz“ von Manfed Blank gezeigt wurde, statt.
Hungry Minds Think Alike? Cross-Kulturelles Symposion – Filme, Videos, Netsites
20. August bis 23. August 1998
Eine Ausstellung von dogfilm in Zusammenarbeit mit dem Kunstamt Kreuzberg
Ausstellung: Versuch einer selbstorganisierten, cross-kulturellen Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen aus Deutschland, Indien, Kanada, Kasachstan, Malaysia, Libanon und den USA.
Seit 1997 haben wir uns zusammengeschlossen, um uns aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Thema „Globalisierung“ auseinanderzusetzen. Wir wollen uns diesem Thema aus unseren subjektiven Perspektiven heraus annähern und versuchen, globale Fragen rückzubinden an die lokalen gesellschaftlichen Realitäten, die uns umgeben.
Veranstaltungen: Während der Ausstellung wurden zahlreiche Filme, Videos und multimediale Beiträge gezeigt sowie Veranstaltungen der „Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen“.
Jetzt lächeln!
4. Juli bis 16. August 1998
Atelierfotografie am Beispiel Mathesie – Eine Enzyklopädie
Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst e.V. und des Kunstamt Kreuzberg/Bethanien und Kreuzberg Museum.
Konzept: Stéphane Bauer, Peter Funken, Katharina Hohmann, Helga Lieser
Ausstellung: Jetzt lächeln zeigt eine Auswahl von ca. 3.000 Fotografien des Atelier Mathesie, als Enzyklopädie geordnet, die insgesamt ca. 100 Begriffe umfasst. Diese Ordnungspunkte beginnen mit „Abwesenheit“ (vom Vater nach dem Krieg) über „Augen zu“, „Beruf/Berufung“, „Cowboy und Indianer“, „Feste, Feiern, Feten“, „Initiation“, „Mode“, „Seitenwechsel“, …bis zu „Zwillinge“.
Die Neuordnung des Archivs möchte dazu anregen und anleiten, das Fotomaterial unter zeitgenössischen Aspekten zu besichtigen und stellt dabei Fragen nach Zeit, Sozialgeschichte, Alltagskultur, Ästhetik und Moden. Fotografie ist im Sinne der Ausstellung ein Chronometer, das dazu verhilft am sozialen und kulturellen Geschehen teilzunehmen. Hinter den sich wandelnden Moden und Gesten, hinter den Einrichtungsgegenständen und Motiven, wird eine sich verändernde soziale Kultur erkennbar.
Veranstaltungen: Es fanden Diavorträge, Filmabende im Freiluftkino Kreuzberg und der Filmbühne am Steinplatz statt.
Gesichter. Zeitgenössische Fotografie
16. Mai bis 21. Juni 1998
KünstlerInnen: Jens Liebchen, Tina Bara, Annet van der Voort, Friederike van Lawick / Hans Müller, Etta von Cramer, Alan McCollum / Laurie Simmons, Reinhard Kühl, Gerhard Kassner, Frank Thiel, Chris Riley, Thomas Michalak, Martin Pfahler, Ampello Zappalorto
Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst e.V.
Parallel in der NGBK-Galerie: „Dinge. Zeitgenössische Fotografie“
In der Ausstellung „Gesichter und Dinge“ haben sich die Künstler und Künstlerinnen weit von der Welt der strahlenden Gesichter und verlockend ausgeleuchteter Dinge entfernt, die uns in der Werbung allerorts begegnen. Die beiden Ausstellungsteile ergänzen und bedingen einander. Die meisten der ausgewählten Fotografen und Fotografinnen inszenieren die „belebte“ und die „unbelebte“ Materie, hier die Gesichter, dort die Dinge in sehr ähnlicher Weise: Menschen und Gegenstände werden aus ihrer Umgebung herausgelöst, vor einem neutralen Hintergrund abgelichtet. Dadurch führen die beiden Ausstellungsteile ein Zwiegespräch um Individualität und Identität, um die Annäherung an die Abbildbarkeit des Menschlichen und die Manifestation des Persönlichen durch die Dingwelt. Zur Ausstellung erschien ein 144 seitiger Katalog.
WochenKlausur. Eine konkrete Intervention zum Thema Arbeit – Arbeitslosigkeit
3. April bis 10. Mai 1998
TeilnehmerInnen: Pascale Jeannée, Katharina Lenz, Michaela Schwiger, Paul Stefanowske, Malte Willms, Anreas Zinggl
Eine Veranstaltung von WochenKlausur/Wien/Österreich in Zusammenarbeit mit dem Kunstamt Kreuzberg/Bethanien und der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst e.V.
Ausstellung: Die Künstlergruppe WochenKlausur realisiert in Kreuzberg ein Projekt zum Thema Arbeit-Arbeitslosigkeit in mehreren Etappen. Von Recherchen, Expertengesprächen, direkten Kontakt zu Stellen der öffentlichen Verwaltung, politischen Entscheidungsträgern, Arbeitslosen sowie bestehenden Initiativen übergehend zu Veranstaltungen in den Galerieräumen als öffentliche Plattform für breitere Diskussionen übergehend zu einer Konzeption und Umsetzung einer gezielten Maßnahme, die dauerhaft weiterbestehen soll und zu einer Abschlusspräsentation.
WochenKlausur versteht Kunst als aktives Eingreifen in gesellschaftliche Strukturen. Im Laufe des Projektes in Berlin werden innovative Ansätze formuliert und umgesetzt. Somit wird künstlerisches in gesellschaftspolitisches Potential umgewandelt.
Veranstaltungen: Es fanden vier öffentliche Veranstaltungen statt.
Flucht – 50 Millionen Menschen ohne Heimat
7. Februar bis 22. März 1998
Fotografen: Andreas Herzau, Christian Jungeblodt, Rusell Liebman, Michael Meyborg, Clive Shirley
Eine Ausstellung der Agentur Signum und dem Kunstamt Kreuzberg/Bethanien
Ausstellung: Mehr als 50 Millionen Menschen weltweit haben ihre Heimat verlassen, flüchten vor Krieg, vor Unterdrückung, Hunger, Armut, Gewalt. Die Fotografen der Agentur Signum reisten in den vergangenen Jahren in die Kriegs- und Krisengebiete dieser Welt, von Afghanistan bis Tschetschenien, von Kuba bis Polen, und dokumentierten das Schicksal von Flüchtlingen: Bilder, die vom Alltag der Menschen berichten, von Angst und Not, Gottergebenheit, Überlebenswillen, dem Versuch irgendwo Ruhe und Schutz zu finden.
In der Edition Stemmle, Zürich ist ein 208 Seiten starker Bildband erschienen.