Kunstraum Kreuzberg

2006 Programm:


SEXWORK. Kunst Mythos Realität
16. Dezember 2006 bis 25. Februar 2007


KünstlerInnen im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien: J. Jackie Baier (DE), Ursula Biemann (CH), Viviana Bravo Bota (CHL/D), Jn. Ulrick Désert (USA/DE), Karin Jurschick (DE), die Königin (AT), Yoshiko Shimada und Bubu de Madeleine (JP), Beate Passow (DE), Tadej Pogacar (SL) Judith Siegmund (DE), Social Impact (AT), Borjana Ventzislavova (BG/AT), Rommelo Yu (Ph/DE)
Die Beiträge von 35 internationalen KünstlerInnen werden um drei Text- und Materialräume ergänzt.

KuratorInnen: Stéphane Bauer, Boris von Brauchitsch, Katharina Kaiser, Maika Leffers, Jörg Leidig, Judith Siegmund, Ulrike Solbrig
In Kooperation mit dem Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ der HU Berlin und der Heinrich-Böll-Stiftung fand eine Tagung über Menschenhandel statt. Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück zeigte im Januar 2007 parallel zu SEXWORK eine Ausstellung über die so genannten „KZ-Bordelle“.

Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien und dem Haus-am-Kleistpark.

Die Ausstellung SEXWORK versammelt künstlerische Herangehensweisen zum Thema Prostitution. Ziel ist es, Darstellungsweisen zu präsentieren und zu untersuchen, die die gängigen Klischees von Viktimisierung und Dämonisierung von Prostituierten vermeiden und voyeuristische Betrachtungsweisen in Frage stellen. Die Themenbreite umfasst die Darstellung von selbstbewusster Sexarbeit bis zu aktuellen Formen von Zwangsprostitution. Verschiedene Perspektiven ergänzen sich. Die Ausstellung präsentiert die Realität von Prostitution nicht nur aus dem Blickwinkel der weiblichen Prostituierten, sondern beleuchtet ebenfalls die Rolle der Freier und thematisiert schwule und transsexuelle Prostitution. Dabei spielen die Geschichten der Kämpfe um Anerkennung und gegen Diskriminierung eine wichtige Rolle, ebenso wie die Phänomene von Arbeitsmigration, Trafficking und Sextourismus.

Veranstaltungen: Das umfangreiche Begleitprogramm enthielt Künstlergespräche, Vorträge zu der juristischen Situation in Europa, der Darstellung von Prostitution im Film und dem vernachlässigten Thema der Motivation von Freiern. Mit Gruppen, die für die Rechte von Sexarbeitern eintreten, wurde diskutiert über die Grenzen und Möglichkeiten künstlerischer Darstellungen. Zudem fanden jeden Sonntag Führungen in allen drei Ausstellungsorten statt.


Goldrausch-Magma 2006

28. Oktober bis 3. Dezember 2006


Künstlerinnen: Tania Bedrinana, Astrid Busch, Katja Eydel, Tina Haber, Judith Karcheter, Heike König, Beatrice Minda, Uta Neumann, Johanna Oenicke, Tere Recarens, Nadja Schöllhammer, Claudia Weber, Christiane Wetzel, Veronika Witte, Christine Woditschka

Kuratorinnen: Hannah Kruse, Birgit Effinger

Eine Ausstellung des Goldrausch-Frauennetzwerkes mit Unterstützung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. 
Die Ausstellung des Goldrausch Künstlerinnenprojektes demonstriert die wachsende Diversifizierung künstlerischer Praxis: Die Arbeiten der fünfzehn Künstlerinnen verbinden verschiedene künstlerische und wissenschaftliche Disziplinen, Recherchemodelle und Fragestellungen. Dabei bestimmt die Heterogenität der künstlerischen Verfahren und Ausdrucksweisen den Charakter dieser Ausstellung. So unterschiedlich die Werke sein mögen, eines ist allen teilnehmenden Künstlerinnen gemeinsam: Sie beschäftigen sich intensiv mit unterschiedlichen Aspekten ihres Berufsfeldes. Die Ausstellung markiert den Abschluß des einjährigen Postgraduierten Kurses, in dem profilierte Künstlerinnen am Beginn ihrer Karriere arbeitsfeldspezifisches Fachwissen erwerben. Goldrausch 2006 animiert die Besucher nicht nur zum Nachdenken über die Subjektivität der eigenen Wahrnehmung, sondern auch zur Auseinandersetzung mit aktueller Kunstproduktion in Berlin. 

Veranstaltungen: Begleitet wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Performances, thematischen Führungen und der Katalogvorstellung aus der Serie „teilt mit“ von Katja Eydel. 


The Halfmoon Files.
12. Oktober 2006, 20 Uhr


Ein Rechercheprojekt von Philip Schefner und Britta Lange in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Präsentation der Zwischenergebnisse: Vortrag, Film, Diskussion
In den Armeen Englands, Frankreichs und Russlands wurden Anfang des letzen Jahrhunderts zahlreiche ‚Kolonialsoldaten’ eingesetzt. Afrikaner aus den französischen Kolonien, Inder aus Britisch Indien sowie muslimische Tartaren und Georgier. Gerieten Soldaten dieser Einheiten in deutsche Gefangenschaft wurden sie als Teil der deutschen Kriegsstrategie in sogenannten Sonderlagern interniert. Zwei dieser Sonderlager – das ‚Weinberglager’ sowie das sogenannte ‚Halbmond Lager’ befanden sich in Wünsdorf bei Berlin. Ziel der Sonderlager war es, die muslimischen Gefangenen durch Propaganda zur aktiven Teilnahme am ‚Heiligen Krieg’ und damit zum Kampf in den türkischen Einheiten zu bewegen. Bei den nicht-muslimischen Gefangenen – etwa indischen Sikhs und Hindus – lag der Schwerpunkt der Propaganda darauf, die Gefangenen zum Kampf gegen Ihre Kolonialherren an der Seite Deutschlands zu bewegen. Da die Propagandatätigkeit keine nennenswerten Erfolge aufwies, wurden die Lager zunehmend von Wissenschaftlern frequentiert. Trotz strenger Geheimhaltung und Abschottung der Lager in den Anfangsjahren hatte es sich herumgesprochen, dass dort‚ „die Proben der verschiedenen Rassen und Völker zum Kennenlernen bequemer nebeneinander gestellt“ waren und damit besonders „unseren Anthropologen und Mythologen den Volks- und Sprachforschern reichste Ausbeute und überraschende Aufschlüsse“ versprachen. Der Ethnologe Leo Frobenius (ab 1934 Direktor des Frankfurter Völkerkundemuseums) betont 1917 in einem Vortrag, dass ein Rundgang durch das Lager, Antworten auf die Frage geben könne, „wie wir in Zukunft unser Kolonialreich auszugestalten haben“.


How to Do Things? – In the Middle of (No)Where…
2. September bis 8. Oktober 2006


KünstlerInnen: Bik van der Pol (NL), Pavel Braila (MD), Alexandra Croitoru (RO), Roman Dziadkiewicz (PL), Andreas Fogarasi (AT/HU), Lise Harlev (DK), Kristina Inciuraite (LT), Alevtina Kakhidze (UA), Johanna & Helmut Kandl (AT), Aleksander Komarov (BY/NL), Little Warsaw (HU), Michal Moravcík (SK), Wiebke Loeper (DE), Tanja Nellemann Poulsen (DK), Katya Sander (DK), Jirí Skála (CZ), Sean Snyder (USA/DE), Société Réaliste (HU/F), Laura Stasiulyte (LT), Mona Vatamanu & Florin Tudor (RO), Julita Wójcik (PL), Florian Zeyfang (DE), Moira Zoitl (A)

Kuratorinnen: Dorothee Bienert, Antje Weitzel

Eine Projekt von uqbar e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Europäische Kommission/Kultur 2000, die European Cultural Foundation (ECF), die Allianz Kulturstiftung und das Auswärtige Amt/ifa. 

Die Ausstellungsserie How to Do Things? – In the Middle of (No)where… bringt Künstler/innen und Kulturschaffende aus 14 Ländern (Niederlande, Dänemark, Deutschland, Polen, Litauen, Weißrussland, Ukraine, Moldawien, Rumänien, Slowenien, Ungarn, Österreich, Tschechien, Slowakei) eines mit dem Finger auf der Landkarte erschaffenen, imaginären Mitteleuropa zusammen. Diese spielerische Geste wendet sich gegen veraltete Grenzziehungen und Zuschreibungen wie sie exemplarisch an der Debatte um den Begriff „Kerneuropa“ ablesbar sind oder auch am Festhalten an geographischen Kategorien wie „Balkan“ oder „Baltikum“. How to Do Things? – In the Middle of (No)where… setzt sich spielerisch über reale und mentale Grenzen hinweg und nutzt dies als Chance: ca. 30 Teilnehmer/innen aus verschiedenen Alt-EU-, Neu-EU-, EU-Anwärter-, und Nicht-EU-Staaten konzipieren und realisieren in Kooperation und gleichberechtigtem Austausch an 5 Orten der Region (Kopenhagen, Berlin, Budapest, Bukarest, Kiew) performative Kunstprojekte, die schwerpunktmäßig das Verhältnis zwischen dem Kunstwerk und seinen Rezipient/innen thematisieren und auf diese Weise Fragen nach Handlungsmacht und Partizipation stellen. Es geht darum den Austausch zwischen den unterschiedlichen Regionen und Szenen zu verstärken, aber auch auf der Grundlage des gemeinsamen thematischen Rahmens der Ausstellungen, „soziale Utopien“, zu erforschen, inwieweit ein gemeinsames Erarbeiten von Visionen und Zielen möglich ist. Das Berliner Projekt ist Teil dieser Reihe und zugleich die Abschlussveranstaltung des Gesamtprojekts und das Katalogbuch, das Dokumentationen aller Aktionen und Erfahrungsberichte der Künstler/innen enthält, wird zur Berliner Ausstellung veröffentlicht.

Veranstaltungen: Es wurden Gesprächsrunden mit KünstlerInnen der Ausstellung in Budapest, Kiew, Bukarest, Kopenhagen und Berlin in dem Zeitraum der Ausstellung veranstaltet.


Fremdkörper
24. Juni bis 6. August 2006


Künstlerinnen: Jasper Alvaer, Jovan Balov, Mr. Bra (Marek Kvetán & Richard Fajnor), Aristarkh Chernyshev & Vladislav Efimov, Aneta Mona Chisa, Pavel Forman, Mindaugas Gapsevicius, Geomatic (Serge Marinec & Andrei Vasiliev), Slavicia Janaslieva, Martin Juef, Kunst Fu (Erik Binder & Gabika Binderová), Magdalena Natalia Kwiatkowska, Zorka Lednárová, Dörte Meyer, Roman Minaev, Vladimir Sitnikov, Alma Skersyte, Jovan Sumkovski, Vana Urosevic

KuratorInnen: Zorka Lednarova, Roman Minaev 

In Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Ausstellung:„Fremdkörper“ ist ein internationales Ausstellungsprojekt, das Fremdheit als soziokulturelles Phänomen im Rahmen der europäischen Integrationsprozesse begreift. Das Projekt wurde in Kooperation mit fünf osteuropäischen Kulturinstitutionen innerhalb von einem Jahr durch eine Reihe von Ausstellungen erarbeitet: Nationales Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Moskau, Russland, Intro Galerie, Vilnius, Litauen, NoD Galerie, Prag, Tschechien , Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Trnava, Slowakei, Museum der Stadt Skopje, Skopje, Mazedonien. Initiiert wurde die Ausstellungsreihe von in Berlin lebenden Künstler-Migranten osteuropäischer Herkunft, die mit Künstler-Kollegen aus ihren Heimatländern in einen Dialog traten, um Standpunkte Ihrer kulturellen Identität vor dem Hintergrund geopolitischer Veränderungen herauszustellen. Das Ausstellungskonzept wurde durch die Teilnahme von zwei Deutschen KünstlerInnen ergänzt, die die im Projekt behandelte Thematik in ihren Arbeiten mitreflektieren.
Die in Berlin stattfindende Ausstellung ist das Resultat und die Zusammenfassung der Ausstellungsreihe Fremdkörper, die im April 2004, also zeitgleich mit dem in Kraft treten der EU-Osterweiterung in Moskau/Russland begann. Im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien werden erstmalig alle 22 an dem Projekt beteiligten KünstlerInnen ausgestellt.
Vor dem Hintergrund des wechselseitigen Verhältnisses von Fremdheit und Integration verhandelt die Ausstellung Phänomene der politischen und sozialen Einordnung und deren Spielregeln, Veränderungen geopolitischer Kartografien, die Konstruktion von Medienwahrheit und die Rekonstruktion von Erinnerung.
Aus dem Problem der kulturellen Einordnung von Künstlern, die Grenzen überschreiten wollen oder müssen, die in verschiedenen Kontexten leben und für die es keine Rückkehr zu einem verlorenem Ursprung mehr geben kann, entstehet eine besondere Sichtweise. Durch die individuelle Kunstsprache wird deutlich, wie die festgehaltene Zeit von Wandlungsprozessen, irgendwo zwischen dem „noch nicht davon gekommen-“ und dem „noch nicht ganz angekommen Sein“, zum Merkmal einer von einer erweiteten Perspektive getragenen unabhängigen Identität wird. 


Liquid Matter
29. April bis 11. Juni 2006


KünstlerInnen: Apparat, Philippe Bazin, Wolfgang Capellari, Flutura 6 Besnick Haxhillary, Are Viktor Hauffen, Knut Hoffmeister, Franz John, Dan Mihaltianu, Gordon Monahan/Laura Kikauka/Bastiaan Maris, William Seeto, Spurenlegung (Dan Mihaltianu/Karen Kipphoff/Christian Rothmann), SubREAL, Mona Vatamanu & Florin Tudor

Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien auf Vorschlag von Dan Mihaltianu.

Ausstellung: Den Ausgangspunkt bilden „Flüssige Angelegenheiten“: Alkohol, Geldströme, Informationsflüsse, Liquidität, Transparenz, Nahrung, etc. mit der Absicht aus diesem Konglomerat ein Bild der künstlerischen Produktionsbedingen in den 90er Jahren in Berlin zu schaffen. Dan Mihaltianu ist dabei mit seinem Archiv der Liquid Matters, das aus Flaschen, Objekten, selbst gebranntem Schnaps, einer Bar, einer Destillationsanlage besteht, die zentrale Bezugsperson. Dan Mihaltianu lebt und arbeitet in Bergen/Norwegen und in Berlin-Kreuzberg. Er war Mitbegründer der Gruppe SubREAL in Bukarest/Rumänien.

Veranstaltungen: Die Eröffnung wurde von einer Performance begleitet und es fand eine Führung „hinter den Kulissen“ der Künstlerhaus Bethanien GmbH, des Kunstraums Kreuzberg/Bethanien und der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. statt.


forever and a day Büro presents: HORIZONT
4. März bis 16. April 2006


KünstlerInnen: André Butzer, Leif Erich Christensen, Ben Cottrell, Frederik Foert, Andrew Gilbert, Christiana Glidden, Mariola Groener, Maggie Hills, Thilo Heinzmann, Stefan Kaminski, LEO, Joe Neave, Katrin Plavcak, Sean Reynard, Christian Schwarzwald, Prof. Winkler, Dominic Wood

KuratorInnen: Ben Cottrell, Mariola Groener

Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.

Ausstellung: Der Projektraum forever and a day Büro in der Schlesischen Str. in Berlin-Kreuzberg hat über drei Jahre lang regelmäßig unterschiedliche künstlerische Positionen präsentiert. Dort traf sich eine Künstlerszene, die als beispielhaft für die Entwicklung des künstlerischen Schaffens der letzten Jahre in Berlin betrachtet werden kann. Seit Sommer 2005 wirkt das Projekt in verschiedenen Räumen in und außerhalb Berlins weiter. Die Ausstellung im Kunstraum wird Zeichnungen, Malerei, Installationen und Videoarbeiten versammeln. Der Titel der Ausstellung verweist auf Perspektiven, auf Unendlichkeit/Endlichkeit und auf Geistiges/Imaginäres. Damit sind der Rahmen und die Bedingungen unter denen diese Künstler produzieren skizziert. Ihre Arbeiten versammeln sich nicht unter einem thematischen Leitmotiv, sondern vielmehr um hybride Vorgehensweisen.


Jagdsalon. Eine Ausstellung zu Jagd, Wildnis und Großstadtnatur
14. Januar bis 19. Februar 2006


KünstlerInnen: Guy Allott (UK), Nikolaus Bröker (D), Lenka Clayton (UK), Anna Craycroft (USA), Mark Dion (USA), Julika Gittner (D/UK), Tue Greenfort (DK/D), Katharina Jahnke (D), Inga Svala Thorsdottir (IS/D) und Ella Ziegler (D). Der Veranstaltungsraum wird gestaltet von den Berliner Bühnenbildnern Kathi Maurer und Micha Graessner
Kuratorin: Christine Heidemann (Preisträgerin des Wolfgang Hartmann-Preises 2005)

Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.

Ausstellung: Die Jagd als ritualisierte Handlung, deren Zweck weit über die Beschaffung von Nahrung hinausgeht, ist das Thema, mit dem sich die im Jagdsalon versammelten Arbeiten von zehn zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern auseinander setzen. Die Kunstwerke stellen spezifische Annäherungen an dieses Thema dar, indem sie auf unterschiedliche Weise den Raum der Vorstellungen und Formen der Darstellung untersuchen, die sich im Laufe der langen Kulturgeschichte der Jagd herausgebildet haben. In der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Jagd werden kulturelle Konzepte von Natur zur Disposition gestellt, wobei stets das Verhältnis des Menschen zu der ihn umgebenden Welt im Mittelpunkt steht. Der Jäger als Eroberer einer ‚Wildnis’, die faktisch nur noch in der Imagination existiert, als Versorger und als rücksichtsloser Trophäensammler zugleich ist eine Figur, die ebenso zur Diskussion steht wie Vorstellungen vom Wald als Sehnsuchtsort, an dem Abenteuerliches und Geheimnisvolles sich ereignen. Momente der Fremdheit, der Ungewissheit und der Begegnung des Menschen mit dem ‚Anderen’ der ‚Wildnis’, der Tiere und nicht zuletzt des Todes, welche den Reiz der Jagd ausmachen, werden in den künstlerischen Annäherungen an das Thema sichtbar und spürbar.

Veranstaltungen: Die Eröffnung wurde von einer Performance begleitet. Im Rahmen der Ausstellung fanden drei Vorträge von Jagdreferenten und Förstern, ein Spaziergang „Berliner Wildtieren auf der Spur“ und eine Lesung statt.